Rosa gallica - Essig-Rose

Rosa gallica, auch als Essig-Rose oder Apotheker-Rose bekannt, gehört zur Familie der Rosaceae. Diese Art ist besonders wegen ihrer historischen Bedeutung und ihrer Verwendung in der Parfümherstellung und Medizin geschätzt. Rosa gallica wurde schon in der Antike kultiviert und ist eine der ältesten bekannten Rosenarten. Die Gattung Rosa umfasst etwa 150 bis 200 Arten, die weltweit in gemäßigten und subtropischen Zonen verbreitet sind. Rosa gallica ist in Süd- und Mitteleuropa sowie in Westasien heimisch.

Rosa gallica - Essig-Rose

Morphologische Merkmale

Rosa gallica ist ein laubabwerfender Strauch, der eine Höhe von 1 bis 1,5 Metern erreichen kann. Die Pflanze besitzt eine kompakte, buschige Wuchsform mit aufrechten, verzweigten Trieben, die mit wenigen, meist geraden Stacheln besetzt sind. Die Blätter sind unpaarig gefiedert und bestehen aus 3 bis 7 elliptischen bis eiförmigen Blättchen, die eine Länge von 2 bis 6 Zentimetern haben. Sie sind oberseits dunkelgrün und unterseits heller und leicht behaart.

Die Blüten von Rosa gallica sind mittelgroß, mit einem Durchmesser von 5 bis 8 Zentimetern. Sie sind meist dunkelrosa bis purpurrot und besitzen fünf Blütenblätter sowie zahlreiche goldgelbe Staubblätter, die einen auffälligen Kontrast bilden. Es gibt jedoch auch Sorten mit gefüllten Blüten, die mehr als fünf Blütenblätter haben. Die Blütezeit reicht von Juni bis Juli, wobei die Blüten einen starken, angenehmen Duft verströmen. Nach der Blüte entwickeln sich kugelige bis eiförmige, orange-rote Hagebutten, die einen Durchmesser von etwa 1 bis 2 Zentimetern haben und mehrere Samen enthalten.

Ökologische Ansprüche und Verbreitung

Rosa gallica bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und gedeiht am besten in gut durchlässigen, leicht sauren bis neutralen Böden. Die Pflanze ist relativ trockenheitsresistent und kann sich an eine Vielzahl von Bodenarten anpassen, einschließlich sandiger, lehmiger und steiniger Böden. Sie ist winterhart und kann Temperaturen bis zu -20°C standhalten, was sie für den Anbau in gemäßigten Klimazonen geeignet macht.

Die natürliche Verbreitung von Rosa gallica erstreckt sich über Süd- und Mitteleuropa bis nach Westasien. Sie wächst typischerweise in lichten Wäldern, an Waldrändern und auf offenen Hängen. Aufgrund ihrer dekorativen Eigenschaften und ihrer Verwendung in der Parfüm- und Medizinproduktion wird sie jedoch auch in anderen Teilen der Welt in Gärten und Parks kultiviert.

Rosa gallica - Essig-Rose

Kulturelle und historische Bedeutung

Rosa gallica hat eine lange Geschichte der Nutzung in der Kultur und Medizin. Sie war bereits im alten Rom und Griechenland bekannt und wurde im Mittelalter in Klostergärten als Heilpflanze kultiviert. Die Blütenblätter wurden zur Herstellung von Rosenöl und Rosenwasser verwendet, die in der Parfümherstellung und als Heilmittel Anwendung fanden. Die Pflanze wurde auch zur Behandlung von Hauterkrankungen und als mildes Abführmittel eingesetzt.

Die Apotheker-Rose hat auch symbolische Bedeutung in der Heraldik und Literatur. Sie war das Wappensymbol des Hauses Lancaster während der Rosenkriege im England des 15. Jahrhunderts.

Gartenbauliche Bedeutung

Rosa gallica wird häufig als Zierstrauch in Gärten und Parks gepflanzt, oft wegen ihrer historischen Bedeutung und ihres angenehmen Duftes. Sie eignet sich gut als Solitärpflanze oder in gemischten Beeten und Rabatten. Die Pflanze ist pflegeleicht und benötigt nur minimale Pflege, sobald sie etabliert ist. Ein gelegentlicher Rückschnitt fördert eine dichtere Wuchsform und entfernt abgestorbene oder beschädigte Zweige.

Pflege und Vermehrung

Die Pflege von Rosa gallica ist relativ unkompliziert. Die Pflanze sollte während längerer Trockenperioden bewässert werden, um Stress zu vermeiden. Regelmäßige Düngung mit einem ausgewogenen Rosendünger unterstützt das Wachstum und die Blütenbildung. Die Vermehrung erfolgt hauptsächlich durch Stecklinge oder Absenker, da dies zuverlässigere Methoden als die Aussaat sind. Stecklinge werden im späten Frühjahr oder frühen Sommer genommen und in einem feuchten, gut durchlässigen Substrat bewurzelt. Auch die Vermehrung durch Wurzelschnittlinge ist möglich und wird oft in professionellen Gartenbaubetrieben praktiziert.

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