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Euphorbia dulcis - Süße Wolfsmilch
Die süße Wolfsmilch (Euphorbia dulcis) ist eine krautige Pflanze aus der Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae), die in Europa heimisch ist. Sie ist vor allem für ihren attraktiven Wuchs und die interessante Biochemie ihrer Milchsaftbestandteile bekannt. Diese mehrjährige Pflanze wächst bevorzugt in lichten Wäldern, an Waldrändern und auf mäßig trockenen, nährstoffreichen Böden.
Morphologie
Euphorbia dulcis erreicht typischerweise eine Höhe von 20 bis 60 cm. Ihre Blätter sind wechselständig, schmal-lanzettlich und haben eine glatte Oberfläche mit leicht gewellten Rändern. Die grünen bis rötlich gefärbten Stängel sind oft unverzweigt und enthalten, wie bei allen Euphorbien, einen weißen, latexartigen Milchsaft. Der Milchsaft enthält eine Vielzahl von chemischen Verbindungen, die als Abwehrmechanismen gegen Fressfeinde und Mikroorganismen dienen.
Die Blüten der Pflanze sind in charakteristischen Cyathien angeordnet, einer typischen Blütenform für die Gattung Euphorbia. Diese kleinen, unscheinbaren Blüten werden von auffälligen Hochblättern umgeben, die oft grünlich oder rötlich gefärbt sind. Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis Juli, und die Bestäubung erfolgt in der Regel durch Insekten.
Verbreitung und Ökologie
Die natürliche Verbreitung von Euphorbia dulcis umfasst weite Teile Europas, von den Pyrenäen bis in die südlichen Regionen Skandinaviens und den Balkan. Sie bevorzugt halbschattige Standorte mit gut durchlässigem Boden, was sie zu einer typischen Vertreterin der Laubwälder macht. Besonders auffällig ist ihre Anpassung an Standorte mit wechselnder Feuchtigkeit, was sie sowohl in feuchten als auch in trockeneren Habitaten wachsen lässt.
Euphorbia dulcis spielt eine ökologische Rolle als Nahrungspflanze für spezifische Insektenarten, die an den Milchsaft oder die Samen angepasst sind. Die Pflanze ist auch dafür bekannt, dass ihre Samen durch Ameisen verbreitet werden (Myrmekochorie), da die Samen nahrhafte Elaiosomen besitzen, die Ameisen anziehen.
Toxikologie und Nutzung
Wie viele Vertreter der Gattung Euphorbia enthält auch Euphorbia dulcis toxische Substanzen, insbesondere Diterpenester, die in ihrem Milchsaft vorkommen. Diese Stoffe können bei Hautkontakt Reizungen verursachen und sind bei Einnahme potenziell giftig. Trotz ihrer Toxizität wurde Euphorbia dulcis in der traditionellen Medizin gelegentlich genutzt, etwa zur Behandlung von Warzen oder anderen Hauterkrankungen. Heute wird sie vor allem als Zierpflanze in naturnahen Gärten geschätzt.
Schutz und Gefährdung
Euphorbia dulcis ist derzeit nicht als gefährdet eingestuft, doch Habitatverlust durch Intensivierung der Landwirtschaft und Urbanisierung könnte ihre Bestände in bestimmten Regionen beeinflussen. Der Erhalt von Mischwäldern und Waldrändern ist daher von zentraler Bedeutung für ihren Fortbestand.
Insgesamt ist Euphorbia dulcis eine interessante Pflanze, die sowohl in ökologischer als auch in chemischer Hinsicht bemerkenswert ist. Ihre Anpassungsfähigkeit und Vielseitigkeit machen sie zu einem wertvollen Bestandteil der mitteleuropäischen Flora.