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Stapelia gigantea - Aasblume
Stapelia gigantea, auch als Aasblume oder Riesenstapelia bekannt, ist eine faszinierende Sukkulente aus der Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae). Ursprünglich in den trockenen Regionen Südafrikas beheimatet, ist sie vor allem für ihre riesigen, auffälligen Blüten bekannt, die einen intensiven Geruch nach faulendem Fleisch verströmen. Diese ungewöhnliche Duftnote dient zur Anlockung von Aasfliegen, die als Bestäuber fungieren. Stapelia gigantea ist nicht nur in der Botanik von Interesse, sondern erfreut sich auch bei Sukkulentenliebhabern großer Beliebtheit aufgrund ihrer bizarren und zugleich attraktiven Erscheinung.
Morphologie
Stapelia gigantea ist eine sukkulente Pflanze mit fleischigen, stielartigen Trieben, die meist ohne Blätter auskommen. Die Pflanze bildet dichte Büschel aus mehreren Trieben, die etwa 15 bis 20 Zentimeter hoch werden und eine blau-grüne bis graugrüne Farbe aufweisen. Die Triebe sind vierkantig und haben an den Kanten kleine, weiche Zähne.
Das herausragende Merkmal der Pflanze ist ihre Blüte. Die Blüten von Stapelia gigantea sind sternförmig und gehören mit einem Durchmesser von bis zu 40 Zentimetern zu den größten Blüten im Pflanzenreich. Sie sind außen mit feinen Härchen bedeckt und besitzen eine gelblich-weiße Grundfarbe mit purpurfarbenen Streifen oder Flecken, was ihnen eine fleischige, realistische Textur verleiht. Die Blütenblätter sind stark gerippt und nach außen gewölbt, wodurch eine optische Täuschung entsteht, die an rohes Fleisch erinnert.
Ein markanter Aspekt der Blüte ist der Aasgeruch, der beim Öffnen der Blüte besonders stark wahrgenommen wird. Dieser Geruch spielt eine wichtige Rolle in der Bestäubungsstrategie der Pflanze, da er Aasfliegen und andere Insekten anzieht, die normalerweise an verwesendem Fleisch Nahrung finden oder ihre Eier ablegen.
Verbreitung und Lebensraum
Stapelia gigantea ist in den trockenen Gebieten Südostafrikas beheimatet. In ihrer natürlichen Umgebung findet man die Pflanze in steinigen Wüsten, Trockenhängen und an trockenen Flussbetten, wo sie sich an die extreme Hitze und den Wassermangel angepasst hat. Sie wächst in gut durchlässigen, kiesigen oder sandigen Böden, die nur wenig organische Substanz enthalten. Diese Standorte sind oft sehr sonnig und haben hohe Temperaturen, was Stapelia gigantea zu einer besonders widerstandsfähigen Art macht, die mit Trockenperioden gut zurechtkommt.
Ökologie und Bestäubungsstrategie
Die ökologische Anpassung von Stapelia gigantea ist eng mit ihrer Bestäubungsstrategie verbunden. Die Pflanze hat sich auf Aasfliegen als Bestäuber spezialisiert. Der ausgeprägte Aasgeruch der Blüte und ihre fleischige Optik simulieren einen toten Organismus, was Aasfliegen dazu verleitet, auf den Blüten zu landen und ihre Eier dort abzulegen. Die Fliegen werden dabei mit Pollen bestäubt, die sie zur nächsten Blüte tragen, wenn sie auf eine weitere vermeintliche Nahrungsquelle treffen. Diese Täuschungsstrategie ist ein herausragendes Beispiel für die Anpassungsfähigkeit von Pflanzen, die auf spezialisierte Bestäuber angewiesen sind.
Zusätzlich zur Bestäubung ist Stapelia gigantea an extrem trockene Bedingungen angepasst. Die sukkulenten Triebe der Pflanze speichern Wasser, was ihr Überleben in langen Trockenperioden ermöglicht. Außerdem sind die Wachsschicht und die fehlenden Blätter Merkmale, die die Wasserverdunstung minimieren und die Pflanze vor extremen Temperaturen schützen.
Kultur und Pflege
Stapelia gigantea ist bei Sukkulentenliebhabern weltweit beliebt und wird häufig in Töpfen kultiviert. Die Pflege erfordert jedoch Kenntnisse über die spezifischen Bedürfnisse der Pflanze, da sie nur in gut drainierten, kargen Substraten gedeiht und keine Staunässe verträgt. Eine Mischung aus mineralischen Bestandteilen wie Sand und Kies ist ideal für die Kultivierung im Topf. Im Sommer bevorzugt die Pflanze volle Sonne und regelmäßiges, aber mäßiges Gießen. Im Winter sollte sie hingegen trocken gehalten werden, da sie in dieser Ruhephase kaum Wasser benötigt.
Ein weiterer Aspekt in der Pflege ist die Blütezeit. Stapelia gigantea blüht typischerweise im Spätsommer bis Herbst, wobei der Aasgeruch der Blüte in Innenräumen möglicherweise als unangenehm empfunden wird. Aufgrund ihres besonderen Erscheinungsbildes und ihrer ungewöhnlichen Bestäubungsstrategie ist die Pflanze jedoch eine interessante Bereicherung für jede Sukkulentensammlung.