Ribes sanguineum - Blutjohannisbeere

Ribes sanguineum, auch als Blutjohannisbeere bekannt, ist eine aus Nordamerika stammende Strauchart aus der Familie der Stachelbeergewächse (Grossulariaceae). Diese Pflanze ist vor allem wegen ihrer auffälligen Blüten und ihres dichten Wuchses in vielen Gärten Europas und Nordamerikas sehr beliebt. Die Blutjohannisbeere zeichnet sich durch ihre robusten, leicht zu pflegenden Eigenschaften und die dekorativen Blüten aus, die früh im Jahr erscheinen und eine wichtige Nahrungsquelle für bestäubende Insekten darstellen.

Ribes sanguineum - Blutjohannisbeere

Morphologie und Erscheinungsbild

Ribes sanguineum ist ein laubabwerfender Strauch, der eine Höhe von 1 bis 3 Metern erreicht. Die Pflanze bildet viele verzweigte Äste aus, die ein dichtes, buschiges Erscheinungsbild erzeugen. Die Blätter der Blutjohannisbeere sind dunkelgrün und gelappt, meist mit drei bis fünf Lappen, und ähneln in ihrer Form denen anderer Johannisbeerenarten. Die Blattoberfläche ist leicht behaart und verströmt beim Zerreiben einen leicht harzigen Duft, der von den ätherischen Ölen in der Pflanze herrührt.

Besonders auffällig sind die Blüten, die im Frühjahr – meist ab März – in dichten, hängenden Trauben erscheinen. Die Blütenfarben variieren von Rosa bis Tiefrot, wobei Sorten mit weißen oder blassrosa Blüten ebenfalls existieren. Die einzelnen Blüten sind glockenförmig und etwa 1 cm lang, mit fünf auffälligen Kronblättern. Sie ziehen viele Bestäuber an, darunter Bienen und Schmetterlinge, und spielen daher eine wichtige Rolle in der frühen Jahreszeit für die Bestäuberpopulation.

Nach der Blütezeit entwickeln sich kleine, kugelige, dunkelblaue bis schwarze Beeren, die essbar, jedoch recht sauer und oft bitter sind. Diese Früchte sind reich an Vitamin C und werden gelegentlich von Vögeln und Wildtieren gefressen, aber von Menschen nur selten wegen ihres Geschmacks verzehrt.

Ribes sanguineum - Blutjohannisbeere

Verbreitung und Lebensraum

Ursprünglich stammt Ribes sanguineum aus den westlichen Regionen Nordamerikas, von Kalifornien über Oregon und Washington bis nach British Columbia in Kanada. Dort wächst sie in unterschiedlichen Habitaten, wie in offenen Wäldern, an Flussrändern, sowie in buschigen, feuchten Gebieten. Die Pflanze ist äußerst anpassungsfähig und gedeiht in einer Vielzahl von Böden, solange diese gut durchlässig sind.

In Europa wurde die Blutjohannisbeere im 19. Jahrhundert als Zierpflanze eingeführt und ist seitdem weit verbreitet. Sie wird aufgrund ihrer attraktiven Blütenpracht und ihrer Robustheit gerne als Zierstrauch in Gärten und Parks verwendet. Ribes sanguineum ist winterhart und kommt gut mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt zurecht, was sie in gemäßigten Klimazonen beliebt macht.

Ökologische Bedeutung

Die Blutjohannisbeere ist eine wichtige Nahrungsquelle für bestäubende Insekten. Ihre früh im Jahr erscheinenden Blüten sind eine erste Quelle von Nektar und Pollen für Bienen und andere Insekten nach dem Winter. Auch Vögel profitieren von den Früchten, die im Sommer reifen. Da Ribes sanguineum zu den laubabwerfenden Sträuchern gehört, bietet sie im Herbst zusätzlichen Laubfall, der die Bodengesundheit fördert und Lebensräume für verschiedene Bodenorganismen schafft.

Durch ihre Ausbreitung in Europa und Nordamerika hat sich die Pflanze erfolgreich in die heimische Flora integriert, ohne dabei invasive Eigenschaften zu entwickeln. In naturnahen Gärten trägt sie zur Förderung der Biodiversität bei, da sie Insekten und Vögeln Nahrung und Unterschlupf bietet.

Nutzung und Pflege

Ribes sanguineum wird hauptsächlich als Zierstrauch kultiviert und ist für seine frühen, farbintensiven Blüten bekannt. Die Pflanze ist relativ pflegeleicht und gedeiht sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten, wobei sonnige Standorte eine reichere Blüte fördern. Der Boden sollte gut durchlässig sein, da die Pflanze keine Staunässe verträgt. Die Blutjohannisbeere benötigt nur selten einen Rückschnitt, es sei denn, der Strauch wird zu groß oder zu dicht. In diesem Fall kann ein Rückschnitt nach der Blütezeit im späten Frühjahr durchgeführt werden.

In der Landschaftsgestaltung wird die Blutjohannisbeere oft in gemischten Hecken oder als Solitärpflanze verwendet. Ihre leuchtenden Blüten im Frühling und das dichte Blattwerk im Sommer machen sie zu einem attraktiven Blickfang.

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