Melittis melissophyllum - Immenblatt

Melittis melissophyllum, bekannt als Immenblatt, gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Die Pflanze ist in weiten Teilen Europas verbreitet, von Südeuropa bis Mitteleuropa, und zeichnet sich durch ihre aromatischen Eigenschaften, ihre dekorativen Blüten und ihre Bedeutung für Bestäuber aus. Melittis melissophyllum ist eine langlebige, krautige Pflanze, die häufig in lichten Wäldern und an Waldrändern vorkommt und eine wertvolle Rolle in natürlichen Ökosystemen spielt.

Melittis melissophyllum - Immenblatt

Morphologie und Wachstum

Melittis melissophyllum ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 60 Zentimetern erreicht. Die Pflanze bildet aufrechte, behaarte Stängel, die an ihrer Basis oft leicht verholzen. Die Blätter sind gegenständig angeordnet, eiförmig bis lanzettlich und erreichen eine Länge von 4 bis 10 cm. Sie sind weich behaart, besitzen eine gezähnte Randstruktur und verströmen bei Berührung einen aromatischen Duft, der an Minze erinnert.

Die Blüten sind das auffälligste Merkmal von Melittis melissophyllum. Sie erscheinen im späten Frühling bis Frühsommer und stehen in den oberen Blattachseln paarweise. Jede Blüte ist zweilippig, röhrenförmig und erreicht eine Länge von 3 bis 5 cm. Die Farbvariationen reichen von reinem Weiß bis hin zu Rosa- und Purpurtönen, häufig mit einer kontrastierenden Zeichnung auf der Unterlippe. Die Blüten sind reich an Nektar und locken Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an, was der Pflanze ihren Namen "Immenblatt" eingebracht hat.

Melittis melissophyllum - Immenblatt

Ökologie und Habitat

Melittis melissophyllum bevorzugt helle bis halbschattige Standorte in gut durchlässigen, kalkhaltigen bis leicht sauren Böden. Sie gedeiht in lichten Laub- und Mischwäldern, an Waldrändern sowie auf Trockenrasen und Böschungen. Die Pflanze ist vor allem in Regionen mit mildem Klima verbreitet, zeigt aber auch eine gewisse Anpassungsfähigkeit an kühlere Bedingungen.

Ökologisch ist Melittis melissophyllum von großer Bedeutung, da sie eine wichtige Nektarquelle für Bestäuber darstellt. Die Blüten sind speziell an langrüsselige Insekten angepasst, die den Nektar erreichen können. Zusätzlich bietet die Pflanze Lebensraum für kleine Insekten und trägt zur Biodiversität in ihren natürlichen Lebensräumen bei.

Kultivierung und Pflege

Melittis melissophyllum wird wegen ihrer dekorativen Blüten und ihres aromatischen Duftes auch als Zierpflanze in Gärten kultiviert. Die Pflanzung erfolgt idealerweise im Frühjahr oder Herbst in durchlässigen, humusreichen Böden. Die Pflanze bevorzugt Standorte in Halbschatten, verträgt jedoch auch volle Sonne, sofern der Boden ausreichend feucht bleibt.

Die Pflege der Pflanze ist unkompliziert. Eine Mulchschicht schützt die Wurzeln vor Austrocknung und fördert die Bodenstruktur. Verwelkte Blüten können entfernt werden, um die Bildung neuer Knospen anzuregen. Melittis melissophyllum ist winterhart, jedoch empfindlich gegenüber Staunässe, die unbedingt vermieden werden sollte.

Vermehrung und Züchtung

Die Vermehrung erfolgt durch Samen oder Teilung. Samen können im Herbst direkt ins Freiland ausgesät werden, wobei sie oft erst nach einer Kälteperiode keimen. Die Teilung älterer Pflanzen ist im Frühjahr oder Herbst möglich und eine effiziente Methode, um die Pflanze im Garten zu vermehren.

Züchter konzentrieren sich auf die Entwicklung von Sorten mit intensiveren Blütenfarben oder einer verlängerten Blütezeit. Auch die Anpassung an verschiedene Bodenverhältnisse ist ein Ziel der Züchtung.

Krankheiten und Schädlinge

Melittis melissophyllum ist eine robuste Pflanze, die selten von Krankheiten oder Schädlingen befallen wird. Gelegentlich können Schnecken junge Triebe beschädigen. Ein gut durchlässiger Standort minimiert das Risiko von Wurzelfäule.

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