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Euphorbia schubei
Euphorbia schubei gehört zur Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae). Diese Art kommt in trockenen und warmen Regionen Ostafrikas vor, besonders in Tansania. Die Pflanze ist ein typischer Vertreter der ariden und halbariden Standorte dieser Region und ist nach dem deutschen Botaniker Hans Schub benannt, der viele afrikanische Pflanzen erforschte. Die Gattung Euphorbia zählt zu den größten Pflanzengattungen weltweit und umfasst über 2.000 Arten, die in vielfältigen Lebensräumen vorkommen, von tropischen Regionen bis hin zu trockenen, wüstenartigen Standorten.
Morphologie und Erscheinungsbild
Euphorbia schubei ist eine sukkulente, mehrjährige Pflanze. Sie kann eine Höhe von bis zu 1,5 Metern erreichen und bildet dabei zahlreiche, dicht stehende Stängel, die zylindrisch bis leicht gerippt sind. Die Pflanze wächst oft in dichten Gruppen und bildet so dichte Strauchbestände. Die Rinde der Stängel ist grün und nimmt bei intensiver Sonneneinstrahlung manchmal rötliche oder bräunliche Töne an, was einen gewissen Schutz gegen UV-Strahlung bietet.
Die Blätter sind bei dieser Art reduziert und kurzlebig, was typisch für Sukkulenten ist, die an extreme Trockenheit angepasst sind. Die Blätter erscheinen nur kurz nach der Regenzeit und fallen danach wieder ab, um Wasserverluste durch Transpiration zu vermeiden. Der Großteil der Photosynthese wird über die grünen Stängel durchgeführt, eine Anpassung, die in trockenen Habitaten von Vorteil ist.
Wie andere Wolfsmilch-Arten produziert auch Euphorbia schubei einen milchigen Latexsaft, der giftige Substanzen wie Diterpenester enthält und die Pflanze vor Fraßfeinden schützt. Dieser Latex ist stark reizend und kann bei Hautkontakt oder im Fall von Augenberührung Entzündungen verursachen. Auch Tiere meiden diese Pflanze aufgrund des giftigen Saftes.
Blütenstand und Fortpflanzung
Die Blütenstände von Euphorbia schubei sind klein und unscheinbar, eine typische Eigenschaft vieler Euphorbien. Die Blüten erscheinen in Form von Cyathien, einem komplexen Blütenstand, der für die Gattung Euphorbia charakteristisch ist und wie eine einzelne Blüte wirkt. Jede Blüte enthält sowohl männliche als auch weibliche Blütenorgane, was eine effektive Fortpflanzungsstrategie darstellt. Die Blütezeit variiert je nach Region und klimatischen Bedingungen, tritt jedoch meist während oder kurz nach der Regenzeit auf, wenn die Bedingungen für die Bestäubung und Samenproduktion am günstigsten sind.
Die Samen werden nach der Reife durch eine explosive Öffnung der Fruchtkapseln verstreut. Dieser Mechanismus ermöglicht eine weite Verbreitung der Samen und sichert so die Fortpflanzung auch in entlegenen, trockenen Habitaten. Die Samen sind klein und widerstandsfähig gegenüber extremen klimatischen Bedingungen, was das Überleben im harten Klima Ostafrikas erleichtert.
Ökologische Anpassungen
Euphorbia schubei zeigt mehrere Anpassungen an das trockene, sonnige Klima ihres natürlichen Lebensraums. Die Pflanze besitzt CAM-Photosynthese (Crassulacean Acid Metabolism), ein Stoffwechselweg, bei dem das CO₂ während der Nacht gespeichert und tagsüber zur Photosynthese genutzt wird. Dadurch kann die Pflanze den Wasserverlust minimieren und gleichzeitig effektive Photosynthese betreiben. Der CAM-Stoffwechsel ist eine häufige Anpassung bei Sukkulenten in heißen, trockenen Umgebungen.
Des Weiteren ist der reduzierte Blattwuchs eine wichtige Anpassung, da die Blätter nur für kurze Zeit während der Regenperioden erscheinen. Die Wasserreservoirs in den Stängeln speichern die benötigte Feuchtigkeit für die Trockenperioden und helfen der Pflanze, auch bei Wassermangel zu überleben.
Verbreitung und Schutzstatus
Obwohl Euphorbia schubei in ihrem natürlichen Lebensraum als anpassungsfähige Art gilt, ist sie in bestimmten Regionen durch die landwirtschaftliche Nutzung und den Verlust ihres Lebensraums bedroht. Die Pflanze ist jedoch in der Kultivierung beliebt und wird häufig in Sammlungen für sukkulente Pflanzen gehalten. Trotz ihrer Widerstandsfähigkeit und geringen Pflegebedürfnisse erfordert sie jedoch Standorte mit hoher Sonneneinstrahlung und durchlässigem, sandigen Boden.