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Ceropegia dichotoma - Gabelige Leuchterblume
Ceropegia dichotoma gehört zur Familie der Apocynaceae und zur Gattung Ceropegia, die eine Vielzahl von Arten umfasst, die für ihre außergewöhnlichen Blütenstrukturen bekannt sind. Ceropegia dichotoma ist endemisch auf den Kanarischen Inseln, insbesondere auf Teneriffa, Gran Canaria, La Gomera und La Palma. Die Pflanze ist an trockene Klimabedingungen angepasst und gedeiht in den felsigen und wüstenähnlichen Gebieten der Kanaren, wo sie in Höhenlagen bis etwa 600 Metern zu finden ist.
Morphologie und Wuchsform
Ceropegia dichotoma ist ein kleiner, sukkulenter Strauch, der eine Höhe von etwa 50 bis 100 cm erreicht. Sie wächst aufrecht und hat verdickte, grünliche Stängel, die zur Wasserspeicherung dienen, und weist oft eine verzweigte Wuchsform auf. Die Stängel sind kaktusartig und enthalten kaum Blätter, was zur Minimierung des Wasserverlustes beiträgt. Falls Blätter vorhanden sind, sind sie schmal, sukkulent und wachsen an den Stängelenden, jedoch fallen sie meist schnell ab, sobald sich die Pflanze entwickelt hat.
Blütenstruktur und Bestäubung
Eine der faszinierendsten Eigenschaften von Ceropegia dichotoma sind ihre Blüten, die in der Blütezeit zwischen Frühling und Herbst an den Stängelenden erscheinen. Die Blüten sind einzigartig röhrenförmig und besitzen eine blassgrüne oder gelblich-grüne Färbung. Die Blütenstruktur hat sich so entwickelt, dass sie kleine Insekten, insbesondere Fliegen, in die Blütenröhre lockt. Die Blüte funktioniert wie eine Falle: Sobald ein Insekt in die Blüte hineinkriecht, bleibt es für kurze Zeit gefangen, wodurch die Pflanze sicherstellt, dass die Bestäubung effizient erfolgt, bevor sich die Falle wieder öffnet und das Insekt entlässt.
Ökologie und Anpassungsstrategien
Ceropegia dichotoma wächst in semiariden und kargen Gebieten der Kanarischen Inseln und ist gut an die dortigen Bedingungen angepasst. Die dicken, saftigen Stängel sind nicht nur Speicherorte für Wasser, sondern auch eine Schutzmaßnahme gegen das Austrocknen. Diese Anpassung ist typisch für Pflanzen, die in heißen und trockenen Gebieten überleben müssen. Die Pflanze ist CAM (Crassulacean Acid Metabolism)-fähig, was bedeutet, dass sie nachts CO₂ aufnimmt und speichert, um es tagsüber bei geschlossenen Spaltöffnungen für die Photosynthese zu nutzen. Diese Art der Kohlenstofffixierung ist eine effiziente Methode, um Wasserverlust zu minimieren und dennoch die notwendigen Stoffwechselprozesse durchzuführen.
Kultivierung und Pflege
Die Kultivierung von Ceropegia dichotoma ist aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit an Trockenheit relativ einfach. Die Pflanze bevorzugt einen vollsonnigen Standort und gut durchlässigen, sandigen Boden. Staunässe sollte in jedem Fall vermieden werden, da die sukkulenten Stängel anfällig für Wurzelfäule sind. In Regionen mit frostfreiem Klima kann die Pflanze auch im Freien kultiviert werden, ansonsten eignet sie sich gut für Gewächshäuser und sonnige Fensterplätze. Während der Wachstumsperiode sollte die Pflanze sparsam gegossen werden, während sie in den kühleren Monaten des Jahres in eine Ruhephase übergeht, in der sie kaum Wasser benötigt.
Ökologische Bedeutung
Aufgrund ihrer außergewöhnlichen Blütenform und ihrer Fähigkeit, unter extremen Bedingungen zu überleben, ist Ceropegia dichotoma von ökologischer Bedeutung. Sie bietet Nahrungs- und Brutstätten für eine Reihe von spezialisierten Insekten, die sich auf die Pflanze als Nahrungsquelle eingestellt haben. In ihrer Heimat wird sie auch zur Begrünung von kargen Flächen verwendet, da sie zur Stabilisierung des Bodens beitragen kann und eine Bereicherung für die heimische Flora darstellt.