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Silphium perfoliatum - Becherpflanze
Silphium perfoliatum, im Deutschen als Becherpflanze oder Durchwachsene Silphie bekannt, ist eine mehrjährige krautige Pflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Ursprünglich in Nordamerika heimisch, hat sich diese Art in Europa und Asien als Energiepflanze, Bienenweide und zur ökologischen Landschaftsgestaltung etabliert. Ihre Vielseitigkeit und ökologische Bedeutung machen sie zu einem wertvollen Bestandteil sowohl natürlicher als auch kultivierter Ökosysteme.
Morphologie und Erscheinung
Silphium perfoliatum kann eine Wuchshöhe von 1,5 bis 3 Metern erreichen. Sie zeichnet sich durch einen robusten, aufrechten und verzweigten Stängel aus, der von rauen Haaren bedeckt ist. Der botanische Name „perfoliatum“ bezieht sich auf die charakteristischen gegenständigen Blätter, deren Blattbasen am Stängel miteinander verwachsen sind und dadurch becherartige Strukturen bilden. Diese Becher können Regenwasser auffangen, was der Pflanze ihren deutschen Namen „Becherpflanze“ einbrachte.
Die Blätter sind eiförmig bis lanzettlich, grob gezähnt und weisen eine raue Textur auf. Die gelben Blütenköpfe, die während der Blütezeit von Juli bis September erscheinen, sind typisch für Korbblütler: Sie bestehen aus auffälligen Zungenblüten am Rand und unscheinbaren Röhrenblüten in der Mitte. Diese Blüten sind reich an Nektar und Pollen, was sie für Bestäuber wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge besonders attraktiv macht.
Ökologie und Lebensraum
Silphium perfoliatum ist ursprünglich in Feuchtwiesen, an Flussufern und in offenen Wäldern Nordamerikas beheimatet. Die Pflanze bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und gedeiht gut in nährstoffreichen, feuchten Böden. Sie ist jedoch anpassungsfähig und toleriert auch zeitweilige Trockenheit.
Die Pflanze spielt eine wichtige Rolle in Ökosystemen, indem sie Lebensraum und Nahrung für zahlreiche Insekten bietet. Die becherförmigen Blattbasen können kleine Wassersammlungen bilden, die Mikrohabitate für Insekten und andere kleine Organismen darstellen. Ihre tiefreichenden Pfahlwurzeln verbessern die Bodenstruktur und fördern die Wasserinfiltration.
Nutzung und ökologische Bedeutung
In Europa hat sich Silphium perfoliatum als nachhaltige Energiepflanze etabliert. Aufgrund ihrer hohen Biomasseproduktion wird sie in der Biogasproduktion verwendet. Ihre Vorteile gegenüber Mais, der häufig als Energiepflanze genutzt wird, liegen in der mehrjährigen Nutzung, der geringeren Anfälligkeit für Schädlinge und Krankheiten sowie ihrer positiven Wirkung auf die Biodiversität.
Die Becherpflanze wird auch als Futterpflanze in der Landwirtschaft eingesetzt, da sie eine proteinreiche und schmackhafte Ergänzung für Rinderfutter bietet. Darüber hinaus wird sie in naturnahen Gärten und in der Landschaftsgestaltung verwendet, um Bestäuber anzulocken und die ökologische Vielfalt zu fördern.
Physiologische Eigenschaften und Inhaltsstoffe
Silphium perfoliatum betreibt wie die meisten Korbblütler C3-Photosynthese. Ihre chemischen Inhaltsstoffe umfassen sekundäre Pflanzenstoffe wie Terpene und Flavonoide, die potenzielle antimikrobielle und antioxidative Eigenschaften besitzen. Die Blätter enthalten Bitterstoffe, die möglicherweise vor Fraßfeinden schützen.
Die Becherpflanze zeigt zudem eine bemerkenswerte Frosttoleranz und kann auch in gemäßigten Klimazonen zuverlässig kultiviert werden. Dies macht sie nicht nur zu einer wertvollen Kulturpflanze, sondern auch zu einem wichtigen Bestandteil von Renaturierungsprojekten, bei denen es um die Wiederherstellung degradierter Landschaften geht.