Ricinus communis - Wunderbaum

Ricinus communis, auch als Rizinus oder Wunderbaum bekannt, gehört zur Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae). Diese Pflanze ist für ihre vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten, ihre imposante Erscheinung und ihre ökologische Bedeutung bekannt.

Ricinus communis - Wunderbaum

Botanische Merkmale

Ricinus communis ist eine mehrjährige Staude, die normalerweise eine Wuchshöhe von 1,5 bis 3 Metern erreicht, unter idealen Bedingungen jedoch auch höher werden kann. Die auffälligen Blätter des Wunderbaums sind handförmig gelappt und erinnern an menschliche Hände, weshalb sie leicht erkennbar sind. Die Blätter sind in der Regel grün, können jedoch je nach Sorte und Standort rötliche bis violette Tönungen aufweisen. Sie sind groß und können Durchmesser von 30 bis 60 Zentimetern erreichen.

Besonders charakteristisch für Ricinus communis sind seine imposanten Früchte, die in stacheligen Kapseln wachsen und mehrere Samen enthalten. Diese Samen werden als Rizinusbohnen bezeichnet und zeichnen sich durch ihre harte Schale aus, die eine faszinierende mehrfarbige Maserung aufweist. Die Farbe der Rizinusbohnen variiert von tiefem Rot über Braun bis hin zu Schwarz.

Ricinus communis - Wunderbaum

Ökologische Bedeutung

Der Wunderbaum spielt eine wichtige ökologische Rolle in den Regionen, in denen er vorkommt. Die Pflanze ist für ihre Anpassungsfähigkeit an trockene und marginale Standorte bekannt und trägt zur Bodenstabilisierung bei. Ihre Wurzeln helfen, Erosion zu verhindern und schützen den Boden vor Wasserverlust. Zudem zieht Ricinus communis verschiedene Insekten an, insbesondere Bienen, die den Nektar der Blüten nutzen.

Allerdings produziert der Wunderbaum auch Rizin, ein hochgiftiges Protein, das in den Samen vorkommt. Rizin ist so giftig, dass bereits geringe Mengen schwerwiegende Gesundheitsprobleme oder sogar den Tod verursachen können. Dieses Toxin stellt eine potenzielle Gefahr für die Tierwelt dar und kann, wenn Samen versehentlich verschluckt werden, zu schweren Vergiftungen führen.

Ricinus communis - Wunderbaum

Historische und aktuelle Nutzungen

Obwohl Ricinus communis aufgrund seiner Giftigkeit Vorsicht erfordert, hat die Pflanze eine lange Geschichte der Nutzung in verschiedenen Bereichen. Eine der bekanntesten Verwendungen ist die Gewinnung von Rizinusöl aus den Samen. Dieses Öl wird in der Medizin, Kosmetik und Industrie eingesetzt. Es hat abführende Eigenschaften und wird auch in Hautpflegeprodukten und Schmierstoffen verwendet.

Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal des Wunderbaums ist seine Nutzung als Zierpflanze in Gärten und Parks aufgrund seiner beeindruckenden Blätter und seiner imposanten Größe.

In einigen Teilen der Welt wird Ricinus communis auch als Ausgangsmaterial für die Herstellung von Biodiesel erforscht, da die Samen ölreich sind und zur Gewinnung von Biodiesel verwendet werden können.

Häufige Fragen


Ist Rizinus im Garten erlaubt?

Ja, Rizinus (Ricinus communis) darf im Garten gepflanzt werden, allerdings ist Vorsicht geboten. Die Pflanze ist hochgiftig, insbesondere ihre Samen enthalten das starke Gift Ricin, das für Menschen und Tiere gefährlich sein kann. Daher sollte sie nur mit Bedacht in Gärten verwendet werden, insbesondere in Haushalten mit Kindern oder Haustieren.

Wie schnell tötet Rizin?

Ricin kann je nach Menge und Art der Aufnahme (oral, inhalativ oder injiziert) innerhalb von 36 bis 72 Stunden tödlich wirken. Bereits geringe Mengen können schwerwiegende Symptome hervorrufen, und es gibt kein spezifisches Gegengift. Ohne schnelle medizinische Behandlung führt eine Vergiftung durch Ricin oft zum Tod, insbesondere durch Organversagen.

Warum heißt Rizinus Wunderbaum?

Der Name "Wunderbaum" für Ricinus communis stammt von der schnellen und beeindruckenden Wuchskraft der Pflanze, die innerhalb kurzer Zeit große Höhen erreichen kann. Zudem wurde das aus den Samen gewonnene Rizinusöl früher als vielseitiges Heilmittel verwendet, was der Pflanze einen zusätzlichen Ruf als "wundersam" einbrachte. Der Name spiegelt also sowohl die botanischen als auch die traditionellen medizinischen Eigenschaften wider.

Wie viele Rizinussamen sind tödlich?

Schon wenige Rizinussamen können tödlich sein. Für Erwachsene gelten etwa 3 bis 8 Samen als potenziell tödlich, während für Kinder bereits 1 bis 3 Samen lebensgefährlich sein können. Die genaue Dosis hängt jedoch von verschiedenen Faktoren wie Alter, Gewicht und Gesundheitszustand ab.

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