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Myrrhis odorata - Süßdolde
Myrrhis odorata, bekannt als Süßdolde oder Anis-Frauenmantel, ist eine mehrjährige krautige Pflanze aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Diese Art ist in Europa heimisch, vor allem in den montanen und subalpinen Regionen Mitteleuropas, und wird sowohl in der Naturheilkunde als auch in der Küche geschätzt.
Morphologie
Die Süßdolde erreicht eine Wuchshöhe von 60 bis 150 cm und besitzt einen kräftigen, hohlen, gerillten Stängel. Die Laubblätter sind groß, dreifach gefiedert und stark behaart, was ihnen ein weiches, fast wolliges Aussehen verleiht. Die Blätter verströmen beim Zerreiben einen intensiven, anisähnlichen Duft, der charakteristisch für die Pflanze ist.
Die Blütenstände sind typische Dolden, die aus 8 bis 15 Strahlen bestehen und einen Durchmesser von bis zu 15 cm erreichen. Die einzelnen Blüten sind klein, weiß und fünfzählig. Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis Juli.
Nach der Blüte entwickeln sich längliche, dunkle, glänzend braune Spaltfrüchte, die bis zu 2 cm lang werden. Diese Früchte sind aromatisch süßlich und erinnern im Geschmack an Lakritz oder Anis.
Verbreitung und Lebensraum
Myrrhis odorata ist in den Gebirgsregionen Europas weit verbreitet, von den Pyrenäen über die Alpen bis zu den Karpaten. Sie wächst bevorzugt auf nährstoffreichen, kalkhaltigen Böden in Wiesen, Waldrändern und Gebüschen. In tiefer gelegenen Gebieten ist sie seltener anzutreffen, wird jedoch gelegentlich in Gärten kultiviert.
Die Pflanze bevorzugt halbschattige bis sonnige Standorte und gedeiht besonders gut in feuchten, humosen Böden. Sie ist frosthart und widerstandsfähig gegenüber Temperaturschwankungen.
Ökologische Bedeutung
Die Süßdolde ist eine wichtige Nektarquelle für Bienen, Schwebfliegen und andere bestäubende Insekten. Ihre Blütenstände bieten durch ihre weit ausgebreiteten Dolden eine attraktive Plattform für verschiedene Bestäuber. Die Samen werden hauptsächlich durch den Wind verbreitet, wobei ihre leichte Struktur eine weite Verbreitung ermöglicht.
Nutzung
Die Blätter, Samen und Wurzeln von Myrrhis odorata sind essbar und haben einen süßlichen, anisartigen Geschmack. Sie finden Verwendung in der Küche, insbesondere als Süßungsmittel oder Gewürz in Salaten, Desserts und Getränken. Die Früchte werden oft als natürliche Süßigkeit gekaut.
In der Volksmedizin wird die Süßdolde traditionell zur Unterstützung der Verdauung, bei Husten und zur allgemeinen Stärkung verwendet. Die enthaltenen ätherischen Öle und Cumarine sollen krampflösende, schleimlösende und entzündungshemmende Eigenschaften haben.
Darüber hinaus wird die Pflanze auch in naturnahen Gärten geschätzt, wo sie durch ihren aromatischen Duft, ihre filigranen Blätter und ihre dekorativen Doldenblüten sowohl ästhetischen als auch ökologischen Nutzen bietet.