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Lavandula latifolia - Breitblättriger Lavendel
Lavandula latifolia, auch bekannt als Breitblättriger Lavendel oder Speiklavendel, ist eine mehrjährige, aromatische Pflanze aus der Familie der Lamiaceae. Diese Art des Lavendels ist in den Mittelmeerregionen heimisch und wird wegen ihrer ätherischen Öle geschätzt, die sowohl in der Parfümindustrie als auch in der Aromatherapie Anwendung finden. Im Gegensatz zu Lavandula angustifolia, dem allgemein bekannten Echten Lavendel, zeichnet sich Lavandula latifolia durch breitere Blätter und einen intensiveren Duft aus.
Morphologie
Lavandula latifolia ist ein immergrüner Strauch, der eine Höhe von 30 bis 80 Zentimetern erreichen kann. Die Pflanze hat stark verzweigte Stängel, die mit graugrünen, lanzenförmigen Blättern besetzt sind, welche breiter sind als die des Echten Lavendels. Diese Blätter sind behaart und verleihen der Pflanze ihr charakteristisches graues Aussehen.
Die Blütenstände von Lavandula latifolia sind dichte Ähren, die aus einer Vielzahl kleiner, violetter bis bläulicher Blüten bestehen. Die Blütenstände sind in der Regel größer und weniger kompakt als die von Lavandula angustifolia. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis September, abhängig von den klimatischen Bedingungen und der Höhenlage des Standorts.
Der intensive Duft der Pflanze resultiert aus den ätherischen Ölen, die in den Drüsenhaaren auf den Blättern und Blüten enthalten sind. Diese Öle setzen sich vorwiegend aus Linalool, Kampfer und Cineol zusammen, was Lavandula latifolia von anderen Lavendelarten unterscheidet.
Ökologie und Verbreitung
Lavandula latifolia ist in den Mittelmeerregionen heimisch, insbesondere in Spanien, Portugal und Südfrankreich. Die Pflanze bevorzugt trockene, sonnige Standorte und wächst häufig in felsigen, gut durchlässigen Böden in Höhenlagen bis zu 1700 Metern. Ihre natürliche Umgebung sind oft trockene, offene Wälder, Garigues und steinige Hänge, wo sie sich an die kargen Bedingungen durch ihre tiefreichenden Wurzeln und die Fähigkeit zur Wasserspeicherung angepasst hat.
Die Bestäubung der Blüten erfolgt hauptsächlich durch Bienen, die vom intensiven Duft der Blüten angezogen werden. Lavandula latifolia spielt eine wichtige Rolle in den Ökosystemen der Mittelmeerregion, da sie als Nahrungsquelle für Bestäuber dient und zur Stabilisierung des Bodens in erosionsgefährdeten Gebieten beiträgt.
Chemische Zusammensetzung und Anwendungen
Das ätherische Öl von Lavandula latifolia ist besonders reich an Kampfer, was ihm seinen charakteristischen, kräftigen Duft verleiht. Im Vergleich zum ätherischen Öl von Lavandula angustifolia enthält es weniger Linalylacetat, dafür aber höhere Konzentrationen von Linalool und 1,8-Cineol (Eukalyptol). Diese chemische Zusammensetzung macht es zu einem beliebten Bestandteil in der Parfümerie und Aromatherapie, insbesondere für die Herstellung von Duftkerzen, Seifen und Massageölen.
In der traditionellen Medizin wird das Öl von Lavandula latifolia zur Linderung von Atemwegsbeschwerden, Muskelschmerzen und als Insektenschutzmittel verwendet. Aufgrund des hohen Kampfergehalts hat das Öl eine erfrischende und stimulierende Wirkung. Es wird jedoch aufgrund seiner potenziellen Hautreizungen mit Vorsicht verwendet.
Kulturelle Bedeutung und Anbau
Lavandula latifolia hat in den Mittelmeerländern eine lange Geschichte des Anbaus und der Nutzung. In Spanien und Frankreich wird die Pflanze seit Jahrhunderten kultiviert, um das wertvolle ätherische Öl zu gewinnen. Auch heute noch wird sie in großem Maßstab angebaut, insbesondere für die Parfümindustrie.
Der Anbau von Lavandula latifolia erfordert wenig Pflege, solange die Pflanze in einem geeigneten Klima wächst. Sie ist frostempfindlicher als Lavandula angustifolia und gedeiht am besten in warmen, trockenen Gebieten. Der Boden sollte gut durchlässig und eher nährstoffarm sein, um das Wachstum von zu viel Laub zu verhindern und die Konzentration der ätherischen Öle in den Blüten zu maximieren.