Lavandula angustifolia - Echter Lavendel

Der Echte Lavendel (Lavandula angustifolia), auch als Schmalblättriger Lavendel bekannt, gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Diese aromatische, ausdauernde Pflanze ist für ihre vielseitige Nutzung in Kosmetik, Medizin und Gartenbau bekannt. Ursprünglich in den mediterranen Regionen beheimatet, hat der Lavendel weltweit große Popularität erlangt.

Lavandula angustifolia - Echter Lavendel

Morphologie

Lavandula angustifolia ist ein immergrüner Halbstrauch, der Wuchshöhen von 30 bis 80 cm erreichen kann. Die Triebe verholzen im unteren Bereich, während die jüngeren Zweige krautig und stark behaart sind. Die Blätter sind schmal, lanzettlich und von graugrüner Farbe. Sie sind dicht mit Trichomen (Drüsenhaaren) besetzt, die ätherische Öle produzieren.

Die Blüten erscheinen in ährigen Blütenständen, die sich am Ende der Stängel entwickeln. Sie sind zumeist violett, wobei die Farbpalette von hellem Lila bis zu tiefem Blau reicht. Die Blütenstände bestehen aus mehreren Scheinquirlen, die aus jeweils sechs bis zehn Einzelblüten bestehen. Die Blütezeit liegt zwischen Juni und August.

Lavandula angustifolia - Echter Lavendel

Verbreitung und Lebensraum

Der Echte Lavendel ist in Südeuropa heimisch, insbesondere in den bergigen Regionen Spaniens, Frankreichs und Italiens. Dort wächst er bevorzugt auf kalkhaltigen, gut durchlässigen Böden in vollsonnigen Lagen. Aufgrund seiner hohen Anpassungsfähigkeit wird Lavandula angustifolia heute in vielen gemäßigten und subtropischen Regionen kultiviert.

Lavendel gedeiht am besten in trockenem, warmem Klima und ist äußerst resistent gegen Trockenheit. Frosthärte bis etwa -15°C macht ihn auch für den Anbau in Mitteleuropa geeignet.

Inhaltsstoffe

Die Hauptinhaltsstoffe des ätherischen Lavendelöls sind Linalool, Linalylacetat, Campher und Cineol. Diese Verbindungen verleihen der Pflanze ihre charakteristischen Eigenschaften, darunter den beruhigenden Duft und die antiseptischen Wirkungen. Die Blätter und Blüten enthalten zudem Flavonoide, Gerbstoffe und Saponine.

Ökologische Bedeutung

Lavendel ist eine wichtige Nahrungsquelle für bestäubende Insekten wie Bienen, Schmetterlinge und Hummeln. Aufgrund seiner Blütenfülle und langen Blütezeit trägt die Pflanze wesentlich zur Förderung der Biodiversität bei.

Nutzung

Lavendel wird seit Jahrhunderten für unterschiedliche Zwecke genutzt:

  • In der Medizin: Seine beruhigende, krampflösende und entzündungshemmende Wirkung macht ihn zu einem geschätzten Heilmittel bei Schlaflosigkeit, Nervosität und leichten Hautirritationen.
  • In der Kosmetik: Das ätherische Öl ist ein zentraler Bestandteil von Parfüms, Seifen und Hautpflegeprodukten.
  • In der Küche: Die Blüten finden Verwendung als Gewürz, beispielsweise in Kräutermischungen wie „Herbes de Provence“.
  • Im Gartenbau: Lavendel wird als Zierpflanze und zur Abwehr von Schädlingen wie Blattläusen verwendet.

Die vielseitigen Eigenschaften machen Lavandula angustifolia zu einer der bedeutendsten Heil- und Nutzpflanzen.

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