Kalanchoe × houghtonii

Kalanchoe × houghtonii ist eine Hybride innerhalb der Familie der Crassulaceae (Dickblattgewächse). Diese Art entstand als Kreuzung zwischen Kalanchoe daigremontiana und Kalanchoe delagoensis und wurde erstmals im botanischen Garten von Houghton in den Vereinigten Staaten entdeckt. Durch ihre markante Erscheinung und die ungewöhnliche Fähigkeit zur vegetativen Vermehrung gehört sie heute zu den verbreiteten Zimmerpflanzen und ist weltweit für Sukkulentenliebhaber von Interesse.

Kalanchoe × houghtonii

Morphologie und Wuchsform

Die Pflanze ist eine sukkulente Hybride mit aufrechten, schlanken Stängeln, die Höhen von bis zu einem Meter erreichen können. Die fleischigen, länglichen Blätter sind gegenüberliegend und haben an ihren Rändern kleine, keilförmige Brutpflanzen, die sich leicht ablösen und für die vegetative Vermehrung genutzt werden. Die Blätter weisen oft eine bläulich-grüne Färbung auf, die von braunen oder violetten Flecken durchzogen ist. Diese Markierungen sind besonders bei intensiver Sonneneinstrahlung ausgeprägt und dienen als Schutz vor übermäßiger Transpiration und Sonnenbrand.

Blütenstand und Blütezeit

Im späten Winter oder Frühjahr entwickelt Kalanchoe × houghtonii einen Blütenstand mit zahlreichen röhrenförmigen, glockenartigen Blüten, die meist eine rötlich-orange Färbung haben. Die Blüten stehen in dichten Trauben und ragen oberhalb des Laubs empor. Sie ziehen bestäubende Insekten an und sind ein bemerkenswertes Merkmal, da sie die Pflanze in ihrer Blütezeit optisch hervorheben. Die Blütephase markiert zugleich die vegetative Fortpflanzung, da zahlreiche Brutpflanzen um diese Zeit vermehrt abgestoßen werden und sich an neuen Stellen entwickeln.

Kalanchoe × houghtonii

Vermehrung

Die Vermehrung über die Brutpflanzen ist die prägnanteste Eigenschaft von Kalanchoe × houghtonii. Diese kleinen Pflänzchen wachsen entlang der Blattränder und fallen leicht auf den Boden, wo sie schnell Wurzeln schlagen und zu eigenständigen Pflanzen heranwachsen. Diese Vermehrungsstrategie ist für Regionen mit unstetigen Wachstumsbedingungen besonders effektiv, da sie eine dichte Ausbreitung in kurzer Zeit ermöglicht. Die dicken Blätter und die Fähigkeit, Wasser zu speichern, unterstützen das Überleben in ariden und halbtrockenen Gebieten. Die Pflanze ist eine CAM-Pflanze (Crassulacean Acid Metabolism), was bedeutet, dass sie nachts CO₂ aufnimmt und tagsüber zur Photosynthese verwendet. So wird die Transpiration minimiert und Wasser effizient genutzt.

Pflege und Standortansprüche

In der Kultivierung ist Kalanchoe × houghtonii eine pflegeleichte Pflanze, die an hellen Standorten mit direkter oder indirekter Sonne am besten gedeiht. Sie bevorzugt durchlässige Böden und eine sparsame Bewässerung, da Staunässe schnell zur Wurzelfäule führen kann. In gemäßigten Klimazonen eignet sie sich hervorragend als Zimmerpflanze, da sie Temperaturen unter 10 °C schlecht verträgt. Um eine kompakte Wuchsform zu fördern, kann ein helles Fensterbrett oder ein Platz mit direkter Sonne gewählt werden.

Kulturelle und ökologische Bedeutung

Durch ihre schnelle Vermehrung gilt Kalanchoe × houghtonii in einigen Regionen als invasiv, besonders in Teilen der tropischen und subtropischen Zonen, wo sie einheimische Pflanzen verdrängen kann. Aufgrund ihrer ungewöhnlichen Morphologie und ihrer Fähigkeit, sich auch ohne Samen zu vermehren, ist sie ein beliebtes Forschungsobjekt in der Botanik, da sie interessante Erkenntnisse zur Evolution der vegetativen Vermehrung und ökologischen Anpassung bietet.

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