Daphne mezereum - Echter Seidelbast

Daphne mezereum, allgemein als Seidelbast bekannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Seidelbastgewächse (Thymelaeaceae). Diese Art ist in Europa und Teilen Asiens beheimatet und hat aufgrund ihrer auffälligen Blüten und ihrer historischen Bedeutung in der Medizin und Volksheilkunde die Aufmerksamkeit von Botanikern und Toxikologen auf sich gezogen.

Daphne mezereum - Echter Seidelbast

Botanische Merkmale

Daphne mezereum ist ein niedriger, laubabwerfender Strauch, der eine Höhe von etwa 1 bis 1,5 Metern erreicht. Die Zweige sind dünn und biegsam und tragen lederartige, gegenständige Blätter, die im Frühling austreiben. Eine der bemerkenswertesten Eigenschaften dieser Pflanze sind die duftenden, röhrenförmigen Blüten, die in verschiedenen Farbvariationen von zartem Rosa bis zu kräftigem Purpur erscheinen. Die Früchte sind kleine rote Beeren, die im Spätsommer reifen und für Vögel attraktiv sind.

Verbreitung

Daphne mezereum ist in Europa weit verbreitet und kommt von der Iberischen Halbinsel bis nach Russland und Skandinavien vor. Es bevorzugt feuchte Laubwälder, Waldlichtungen und Gebirgsregionen mit kalkhaltigem Boden. Diese Pflanze hat eine Vorliebe für halbschattige bis schattige Standorte und ist in höheren Lagen zu finden.

Ökologische Rolle

Obwohl Daphne mezereum keine signifikante Rolle in der Nahrungskette spielt, dient sie als Nektarquelle für Insekten, insbesondere für Bienen und Schmetterlinge, die die duftenden Blüten besuchen. Ihre Beeren werden von Vögeln gefressen, die zur Verbreitung der Samen beitragen. Darüber hinaus können ihre dichten Bestände dazu beitragen, Erosion zu verhindern und Lebensraum für Kleinlebewesen und Schattenpflanzen zu schaffen.

Toxische Eigenschaften

Eine der auffälligsten Eigenschaften von Daphne mezereum ist ihre starke Toxizität. Sowohl die Rinde als auch die Früchte der Pflanze enthalten giftige Alkaloide, insbesondere Mezerein und Daphnin. Der Verzehr von Teilen dieser Pflanze kann zu schweren Vergiftungserscheinungen führen, darunter Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und in schweren Fällen sogar zu Herzrhythmusstörungen und Krämpfen. Historisch gesehen wurde Daphne mezereum in der Volksheilkunde als Mittel gegen Rheuma und Hautkrankheiten verwendet, jedoch ist ihre Anwendung äußerst riskant und sollte vermieden werden.

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