Crassula orbicularis

Crassula orbicularis gehört zur Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae). Die Pflanze stammt aus den südafrikanischen Regionen, darunter die Provinzen Ostkap und Westkap, wo sie in felsigen Gebieten und halbtrockenen Wäldern gedeiht. Der Name „orbicularis“ leitet sich vom lateinischen Wort „orbis“ ab, was auf die kreisrunde Form der Blätter hinweist. Die Art gehört zu einer Gattung, die für ihre große Vielfalt und Anpassungsfähigkeit an trockene Standorte bekannt ist.

Crassula orbicularis

Morphologie und Wuchsform

Crassula orbicularis ist eine mehrjährige, sukkulente Pflanze mit rosettenartigem Wuchs. Sie bildet flache, bodenbedeckende Polster aus fleischigen, rundlichen Blättern, die bis zu etwa 5 Zentimeter im Durchmesser erreichen können. Die Blätter sind glatt, oft leicht glänzend und haben eine dunkelgrüne bis rötlich-grüne Farbe, die bei intensiver Sonneneinstrahlung dunkler wird. Diese Farbveränderung ist eine Anpassung an hohe Lichtintensität und UV-Strahlung und hilft, die Pflanze vor schädlichen Einflüssen zu schützen.

Die Blütenstände von Crassula orbicularis sind in der Regel unverzweigt und erheben sich etwa 15 bis 20 Zentimeter über der Rosette. Die weißen bis cremefarbenen Blüten erscheinen in dichten, endständigen Dolden und blühen hauptsächlich im Spätsommer und Herbst. Wie bei anderen Crassula-Arten sind die Blüten klein und weisen eine charakteristische sternförmige Struktur auf.

Ökologie und Anpassungen

Die Heimat von Crassula orbicularis ist durch ein saisonal trockenes Klima mit warmen Sommern und relativ kühlen Wintern gekennzeichnet. Diese Pflanze hat sich hervorragend an die trockenen Bedingungen ihrer Umgebung angepasst. Wie viele Crassula-Arten betreibt sie den sogenannten Crassulaceen-Säurestoffwechsel (CAM), bei dem die CO₂-Aufnahme nachts erfolgt, um die Verdunstung während des Tages zu minimieren. Dies reduziert den Wasserverlust und erhöht ihre Toleranz gegenüber Dürreperioden.

Zusätzlich speichern die fleischigen Blätter Wasser und dienen als Reserven, wenn kein Niederschlag zur Verfügung steht. Crassula orbicularis ist auch in der Lage, in extrem flachen Böden zu überleben und ist daher in felsigen Habitaten mit wenig organischer Substanz weit verbreitet. Ihre Blätter können abgestorbene Pflanzenteile und Bodenpartikel auffangen, die als Schutzschicht dienen und die Verdunstung zusätzlich einschränken.

Crassula orbicularis

Vermehrung und Kultivierung

In der Natur vermehrt sich Crassula orbicularis sowohl über Samen als auch vegetativ durch Ableger, die aus den Blattbasen austreiben. Diese Fähigkeit zur vegetativen Vermehrung ermöglicht es ihr, schnell neue Kolonien zu bilden und weite Bodenflächen zu bedecken. Die Pflanze wird auch zunehmend als Zierpflanze in Steingärten und Trockengärten kultiviert. Für die Kultivierung ist ein Standort mit gut durchlässigem Substrat und voller Sonneneinstrahlung ideal. Übermäßiges Gießen sollte vermieden werden, um Wurzelfäule vorzubeugen, da Crassula orbicularis an Trockenheit angepasst ist.

Ökologische Bedeutung und Schutz

In ihrer natürlichen Umgebung spielt Crassula orbicularis eine wichtige Rolle in der Bodenstabilisierung und der Erhaltung der lokalen Biodiversität. Die dichten Blätter und Rosetten schützen den Boden vor Erosion und schaffen ein Mikroklima, das kleinen Insekten Lebensraum und Schutz bietet. Durch ihre Trockenheitstoleranz trägt die Pflanze zur Stabilisierung des Bodens und zur Bindung von Nährstoffen bei.

In der Natur wird Crassula orbicularis derzeit nicht als bedroht eingestuft, obwohl der Verlust von Lebensraum durch menschliche Aktivitäten auch in ihrem Verbreitungsgebiet zunimmt. Die zunehmende Kultivierung dieser und ähnlicher Crassula-Arten in Gärten kann dabei helfen, das Interesse an ihrer Erhaltung zu fördern und ihr Überleben in einer sich verändernden Umwelt zu sichern.

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