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Corylus maxima - Purpurhasel
Corylus maxima, im Deutschen oft als Lambertsnuss oder auch Purpurhasel bekannt, gehört zur Familie der Birkengewächse (Betulaceae). Die Art stammt ursprünglich aus Südosteuropa und Kleinasien und ist eng mit der in Europa weit verbreiteten Gewöhnlichen Hasel (Corylus avellana) verwandt. Corylus maxima wird in erster Linie wegen ihrer essbaren Nüsse kultiviert und hat sowohl als Nutzpflanze als auch in der Zierpflanzengestaltung an Bedeutung gewonnen.
Morphologie und Erscheinungsbild
Corylus maxima ist ein mehrstämmiger, laubabwerfender Strauch, der eine Höhe von 4 bis 6 Metern erreichen kann und durch eine ausladende, dichte Verzweigung auffällt. Die Rinde ist graubraun und bleibt im Gegensatz zu älteren Haselarten glatt und nicht aufreißend. Die Lambertsnuss hat charakteristische, große Blätter, die 10 bis 12 cm lang sind und eine ovale Form mit einem leicht herzförmigen Blattgrund besitzen. Die Blattoberfläche ist matt und leicht behaart, während die Blattränder gezähnt sind.
Im Frühling, bevor die Blätter austreiben, bildet die Pflanze ihre Blütenstände. Die männlichen Blüten sind in langen, gelben Kätzchen angeordnet, die auffallend herabhängen und eine Länge von etwa 6 bis 10 cm erreichen können. Die weiblichen Blüten sind wesentlich kleiner und unauffälliger; sie bestehen lediglich aus kleinen Knospen mit roten Narben. Die Bestäubung erfolgt über den Wind.
Die Nüsse der Lambertsnuss sind das Hauptmerkmal der Pflanze. Sie sind größer als die der Gewöhnlichen Hasel und werden in einem besonders langen, röhrenförmigen Fruchtbecher (Involucrum) eingeschlossen, der die Nuss fast vollständig umhüllt und sie gut schützt. Die Nüsse selbst sind etwa 1,5 bis 2 cm lang und haben eine harte Schale sowie einen nussigen, süßen Geschmack. Die Ernte erfolgt im Spätsommer bis Herbst, wenn die Nüsse ausgereift sind.
Verbreitung und Lebensraum
Corylus maxima stammt ursprünglich aus dem südöstlichen Europa und Kleinasien und ist heute in vielen Teilen Europas und auch in anderen gemäßigten Regionen verbreitet, insbesondere dort, wo sie kultiviert wird. Sie bevorzugt milde Klimazonen und wächst in feuchten, aber gut drainierten Böden. In der freien Natur findet man die Pflanze in lichten Wäldern und an Waldrändern. Die Lambertsnuss ist besonders in mediterranen und submediterranen Klimazonen zu finden, wo sie sich an die milden Winter und trockeneren Sommer angepasst hat.
In kultivierten Beständen wird Corylus maxima oft für ihre großen und wohlschmeckenden Nüsse angebaut. Die Art hat sich als besonders widerstandsfähig gegen verschiedene Umweltbedingungen erwiesen und kann an Standorten mit voller Sonne bis Halbschatten gedeihen.
Bedeutung und Verwendung
Die Lambertsnuss ist vor allem wegen ihrer Nüsse von wirtschaftlicher Bedeutung. Die Nüsse sind reich an Fetten, Proteinen und Mineralstoffen und werden sowohl roh als auch geröstet verzehrt. Sie finden in der Lebensmittelindustrie breite Verwendung, etwa in Schokoladenprodukten, als Zutat in Backwaren oder zur Herstellung von Nussölen. Die Nüsse der Lambertsnuss gelten aufgrund ihres süßlichen Geschmacks und ihrer Größe als besonders wertvoll.
Neben ihrer kulinarischen Bedeutung hat Corylus maxima auch einen festen Platz in der Landschaftsgestaltung. Durch ihre dichte Wuchsform eignet sich die Pflanze gut als Heckenpflanze oder zur Begrünung von Gartenbereichen. Eine besonders beliebte Zierform ist die Sorte Corylus maxima ‘Purpurea’, die durch ihr tiefrot gefärbtes Laub auffällt und in vielen Gärten als Blickfang gepflanzt wird.
Ökologische Bedeutung
Auch aus ökologischer Sicht ist Corylus maxima wertvoll. Die Pflanze bietet Lebensraum und Nahrung für verschiedene Tierarten. Die Blütenkätzchen sind eine frühe Nahrungsquelle für Bienen und andere Bestäuber im Frühjahr. Die Nüsse sind für viele Tierarten, insbesondere Eichhörnchen, Mäuse und Vögel, eine wichtige Nahrungsquelle im Herbst und Winter. Darüber hinaus trägt der Strauch zur Bodenstabilisierung bei und fördert durch seine dichte Bewurzelung die Verhinderung von Bodenerosion.
Anbau und Pflege
Die Lambertsnuss ist eine pflegeleichte Pflanze, die wenig Ansprüche an den Boden stellt, solange dieser gut durchlässig ist. Die Pflanze bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und ist relativ resistent gegen Krankheiten und Schädlinge. Ein regelmäßiger Rückschnitt kann helfen, die Form der Pflanze zu erhalten und das Wachstum zu fördern, insbesondere wenn die Pflanze als Hecke genutzt wird.
Die Vermehrung erfolgt in der Regel über Samen oder durch Stecklinge. Bei der Kultivierung in Gärten wird oft auch die Veredelung angewendet, um bestimmte Zier- oder Fruchteigenschaften zu fördern. Besonders in kälteren Regionen kann ein Winterschutz erforderlich sein, da junge Pflanzen empfindlich auf Frost reagieren können.