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Allium ursinum - Bärlauch
Morphologie
Allium ursinum erreicht Wuchshöhen von 15 bis 40 cm. Die Pflanze bildet unterirdische Zwiebeln, die als Speicherorgane dienen. Die Blätter sind breit lanzettlich bis elliptisch, weich und leicht glänzend. Sie wachsen in einer grundständigen Rosette und sind 10 bis 20 cm lang und etwa 3 bis 5 cm breit. Beim Zerreiben der Blätter wird der charakteristische Knoblauchgeruch freigesetzt, ein wichtiges Erkennungsmerkmal.
Die Blüten stehen in doldigen Blütenständen und bestehen aus sechs schmalen, weißen Blütenblättern. Die Pflanze blüht zwischen April und Juni. Nach der Blütezeit bildet der Bärlauch dreikammerige Kapselfrüchte, die zahlreiche kleine, schwarze Samen enthalten.
Verbreitung und Lebensraum
Allium ursinum ist in weiten Teilen Europas und Asiens verbreitet und kommt bevorzugt in feuchten, schattigen Laubwäldern vor. Typische Standorte sind Auwälder, Schluchten und Waldränder mit humusreichen, lockeren und kalkhaltigen Böden. Er wächst oft in dichten Beständen, die Waldböden während der Blütezeit mit einem weißen Blütenteppich bedecken.
Der Bärlauch bevorzugt Standorte mit hoher Luftfeuchtigkeit und kühlem Mikroklima, weshalb er besonders in nordseitigen Hanglagen oder in Tälern gedeiht.
Ökologische Bedeutung
Allium ursinum ist eine wichtige Frühjahrsblüher-Pflanze, die Bestäubern wie Bienen, Fliegen und Käfern eine Nahrungsquelle bietet, bevor viele andere Pflanzen blühen. Aufgrund seines dichten Wuchses schützt er den Boden vor Erosion und trägt zur Bodenstrukturierung bei. Die Zwiebeln werden von Tieren wie Wildschweinen und Mäusen gefressen, was zur Verbreitung der Art beiträgt.
Nutzung
In der Küche wird Allium ursinum als aromatisches Wildgemüse verwendet. Die Blätter, Blüten und Zwiebeln eignen sich zur Zubereitung von Salaten, Pestos, Suppen und Würzölen. Sein hoher Gehalt an schwefelhaltigen Verbindungen, wie Alliin, verleiht ihm einen Geschmack, der dem von Knoblauch ähnelt, jedoch milder ist.
Auch in der traditionellen Medizin findet Bärlauch Anwendung. Ihm werden antioxidative, antibakterielle und herzstärkende Eigenschaften zugeschrieben. Er wird zur Förderung der Verdauung, Entgiftung und Senkung des Blutdrucks verwendet.
Gefährdung und Schutz
In seinem natürlichen Verbreitungsgebiet ist Allium ursinum nicht gefährdet. Intensive Wildsammlung kann jedoch lokal zur Dezimierung führen, weshalb ein nachhaltiger Umgang mit Wildbeständen wichtig ist. Verwechslungen mit giftigen Pflanzen wie Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) oder Maiglöckchen (Convallaria majalis) stellen ein Risiko bei der Sammlung dar.